Als eine der bekanntesten Köchinnen Deutschlands kennt man Sarah Wiener aus dem Fernsehen und dank ihrer erfolgreichen Bücher. Aber auch im Internet setzt sie längst auf perfekte Vermarktung. Ein Gespräch mit ihr über Vorteile von Internetdiensten, ihre wichtigen Inspirationsquellen und die guten, alten Rezepte von „Oma“.
Was glauben Sie, haben das gute, alte Kochbuch oder der Tipp von Oma im Zeitalter des Internets mit seinen Tausenden Rezepten ausgedient?
Als Autorin diverser Kochbücher kann ich Ihnen versichern: Das Kochbuch hat noch lange nicht ausgedient! Und eines meiner Kochbücher, „Herdhelden“, basiert quasi auf den Tipps diverser „Omas“. Diese Damen und auch ein paar Herren haben für mich die Deckel gelüftet und mir ihre Rezepte für traditionelle Gerichte verraten.
Lässt sich Sarah Wiener vom Internet in Sachen Kochkunst gar nicht beeinflussen?
Ich bin eine Computer-Analphabetin und gehöre nicht zu den Leuten, die einfach mal so im Internet rumstöbern, um sich inspirieren zu lassen. Meistens surfe ich ziemlich gezielt, weil ich etwas Bestimmtes suche. Inspiration hole ich mir eher auf Reisen, durch Begegnungen und Gespräche mit Menschen. Auch durch Bücher und Magazine oder gelegentlich Filme und Fernsehsendungen.
Kann man sich dank Online-Shops künftig das gemütliche Einkaufen mit Korb unterm Arm sparen?
Für mich ist das in erster Linie eine Frage der Bequemlichkeit, der Organisation und der Zeit. Wenn ich wenig Zeit habe und weiß, dass der Bio-Bauer X eine hervorragende Obst- und Gemüsekiste mit selbst angebauten Produkten direkt ab Hof liefert, warum sollte ich mir die dann nicht bringen lassen?
Ich kreiere ja auch Rezepte für einen Onlinedienst, der Kochboxen rezeptgetreu nach Hause liefert. Da wird dann alles, was man an Zutaten braucht, grammgenau nach Hause geliefert. Das hilft gegen Verschwendung und Käufe, die man eigentlich gar nicht tätigen wollte. Aus frischen Nahrungsmitteln selbst zu kochen, ist besser und macht mehr Spaß, als sich mit Fast Food oder Mikrowellenfraß vollzustopfen.
Ich finde es toll, dass es den Leuten durch diese Internetdienste so leicht gemacht wird. Persönlich liebe ich es allerdings sehr, über den Markt um die Ecke meiner Wohnung zu schlendern, vielleicht auch mal neue Sorten zu entdecken, mit den Verkäufern zu plaudern.
Welche Lebensmittel kaufen Sie online ein?
Ehrlich gesagt: so gut wie keine. Ich bin so viel unterwegs, dass ich es total genieße, wenn ich mal Zeit habe, einkaufen zu gehen. Als ich für „Hello Fresh“ angefragt wurde, habe ich das natürlich ausprobiert und war ganz angetan, weil es so praktisch ist und sinnvoll sein kann.
Warum und wann haben Sie sich dennoch für den Vertriebskanal im Web entschieden?
Als zu meinen Büchern noch andere Produkte wie meine Messerserie von Pott und die Riess Edition hinzukamen, wollten wir den Kunden ermöglichen, alles an einem Ort kaufen zu können. Im eigenen Online-Shop können sie zum Beispiel auch signierte Bücher oder Produkte bestellen, was das Ganze viel persönlicher macht.
Kaufen Sie selbst Kochzubehör im Web?
Ich bin ein eher haptisch orientierter Mensch und möchte am liebsten die Sachen, die ich kaufe, vorher sehen und anfassen. Deshalb kaufe ich eher Dinge im Internet, die ich auf andere Weise nur schwer beschaffen kann.
Ihre Webseite ist mit viel Liebe gestaltet – worauf achten Sie dabei für eine richtige Vermarktung?
Die Webseite muss natürlich ins Markenbild und zu mir als Person passen. Wir haben viel Wert darauf gelegt, dass es eine spielerische Komponente gibt, dass alles leicht wirkt.